Leseförderung

Lesen als gesamtschulische Aufgabe – Leseförderung als fachübergreifende und zentrale Aufgabe schulischer Bildung

Konzept zur Nutzung der Schwerpunktstunden in den Klasen 1-4

 

Lesen ist eine generelle Kulturtechnik und ermöglicht die Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben einer modernen Gesellschaft. Eine erfolgreiche Lesesozialisation beginnt bereits im Vorschulalter in der Familie. Auch dem Schulanfang kommt in diesem Zusammenhang eine Schlüsselstelle für das Gelingen der schulischen Bildung, insbesondere dem Erlernen des Lesen, zu. Hier wird das Fundament für die künftige Beziehung zwischen Kind und Schule gelegt, deshalb steht die Schule vor der Aufgabe, das Spannungsfeld zwischen individuellem Entwicklungsstand und Leistungsanforderungen, zwischen vorschulischen Erfahrungen / Kompetenzen und schulischen Bedingungen, zwischen außerschulischer Umgebung und schulischem Umfeld, zwischen Elternhaus und Schule auszubalancieren.

 

Lesen hat eine Schlüsselfunktion, da es Grundlage für lebenslanges Lernen, für Schulerfolg und für das Verwirklichen eigener Ziele ist. Lesen ist diesem Verständnis nach also ein Werkzeug, das der Aneignung, Organisation und Anwendung von Wissen dient und damit für die schulische bzw. berufliche Qualifizierung elementar ist. Schwächen der Lesekompetenz bedeuten Chancennachteile.

 

Dieser besonderen Verantwortung wollen wir an unserer Schule im Deutschunterricht der Klassen 1 bis 4 Rechnung tragen, indem wir bewusst und systematisch das Leseinteresse, die Lesefreude, das Lernstrategiewissen und die Decodierfähigkeit der Schülerinnen und Schüler entwickeln.

 

Für die Umsetzung unserer Zielsetzung werden wir nicht nur auf die Deutschstunden zurückgreifen, sondern insbesondere die Schwerpunktstunden (Klassenstufe 1/2 2h und Klassenstufe 3/4 1h) nutzen. Dazu werden auf den Klassenstufen verbindliche fachliche Absprachen über einen festgelegten Zeitrahmen getroffen. Die anschließende Auswertung wird dann zeigen, welche Schwerpunkte für den nächsten Zeitabschnitt festgelegt werden müssen.

 

Die Lesefähigkeit ist eine wesentliche Basisqualifikation auch für die Ausbildung anderer fachlicher Kompetenzen, deshalb fordert Leseförderung die Mitwirkung der ganzen Schule. Sie sollte grundsätzlich in allen Fächern stattfinden und außerdem durch Aktivitäten gestützt werden, welche die Fachgrenzen überschreiten, die Schulkultur beleben und die Schule als einen Lebensraum erfahren lassen, der Lesen ganz selbstverständlich mit einschließt.

 

Zielgruppen der Leseförderung sind grundsätzlich alle Schülerinnen und Schüler unserer Schule, Kinder und Jugendliche aus lesenahen ebenso wie solche aus lesefernen Elternhäusern.

 

Unser Grundanliegen ist es, über die gesamte Grundschulzeit hinweg eine altersgemäße Lesekultur zu entwickeln, die möglichst all das repräsentiert, was das Lesen innerhalb und außerhalb der Schule anregend, lohnend und für die Teilnahme an der Kommunikation in der Gesellschaft unverzichtbar macht.

 

 

Handlungsfelder und Aktivitäten schulischer Leseförderung

 

Zugänglichmachen von Büchern

  • Lesekisten in allen Klassenräumen (Ausleihe aus der Stadtbibliothek – Kooperationsvertrag)
  • Bücherboxen speziell zu einem bestimmten Thema zusammengestellt z.B. Sachthemen – Haustiere, Getreide,.........
  • Schulbibliothek – Einführung in der 2. Klasse / Anregung zur regelmäßigen Ausleihe
  • Stadtbibliothek – Einführung in der 3. Klasse, punktuelle Besuche oder Schnupperstunden
  • Stadtbibliothek - Rechercheaufgaben für Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen

 

Hilfe bei der Lektürewahl

  • Buchempfehlungen, die von Schülerinnen und Schülern selbst geschrieben und im Klassenraum bzw. im Schulgebäude an Pinnwänden veröffentlicht werden
  • Buchempfehlungen und Buchbestellungen beim Verlag an der ESTE „Gänsefüßchen“ und „Bücher – Igel“

 

Vorlesen

  • Regelmäßige Bücherstunden, in denen Lehrerinnen oder Lehrer vorlesen ( Klasse 1/2 – 1mal wöchentlich 10 Minuten / Klasse 3/4 – 1 mal wöchentlich 15 Minuten)
  • Regelmäßige Bücherstunden am Wochenanfang oder als Wochenschluss, in denen Schülerinnen und Schüler vorlesen
  • Monatliches Vorlesen durch Lesepartnerschaften (Schüler aus höheren Klassenstufen)

  • Beteiligung an der Aktion „Vorlesezauber“ / Lesepaten

  • Schriftsteller Thomas Hauck - Schreibprojekt im Dominikanerkloster zum Jugendliteraturwettbewerb "Meine Geschichte für dich" verbunden mit Vorleseaktionen aus seinen Büchern

 

Szenisch – darstellendes Spiel

  • Innerhalb des Unterrichtes
  • Zeitweilige Theatergruppen

  • Beständige Theatergruppe des Hortes

  • Kulturprogramm zum Nikolaus im Dominikanerkloster für die Kitaeinrichtungen der Stadt Prenzlau mit szenischen Darstellungen z. B. Märchen

  • Bundesweiter Vorlesetag - Schüler lesen in der Kreisvolkshochschule Kita - Kindern vor ( z. B. Bilderbuchkino, Kamishibai,..)

 

Besondere Aktionen

  • Vorlesewettbewerbe

    • Innerhalb der Klassen

    • Schulausscheid

    • Stadtausscheid in der Bibliothek

    • Kreisausscheid in Schwedt

  • Rezitatorenwettbewerbe

    • Innerhalb der Klassen

    • Schulausscheide auf Klassenstufenbasis

    • Kreisausscheid in Lychen

  • Woche des Buches

  • Leserallye in Zusammenarbeit mit dem Buchhaus Schulz und freien Trägern

  • Lesenacht

  • Eigene Bücher gestalten und ausstellen

  • Eigene Texte im „ Nordkurier“ veröffentlichen

 

Freie Lesezeit

  • Klasse 1/2 - ab 2. Halbjahr Klasse 1 → 20 Minuten im Monat

  • Klasse 3/4 - monatlich 1 Unterrichtsstunde

 

Anregende Leseumwelt

  • Schulbibliothek nutzen ab Klasse 2

  • Leseorte auf dem Schulgelände

  • Lesevorbilder ( Vorlesen durch Lehrer) ab Klasse 1

  • Textausstellungen ab Klasse 1

  • Hitliste der Lieblingsbücher ab Klasse 3