Geschichtliches

Geschichtliches über die Artur Becker- Schule

 

In den 60er Jahren stiegen die Schülerzahlen in der Stadt Prenzlau an, sodass die Kinder der unteren Klassen aus dem Siedlungsgebiet nicht weiter in der Pestalozzischule beschult werden konnten. So begann der Unterricht für jeweils eine erste, zweite, dritte und vierte Klasse im heutigen Seniorenclub in der Siedlungsstraße. Leiterin war damals Frau Christa Oswald. Es fand dort zunächst Schichtunterricht statt: 2 Klassen vormittags und 2 Klassen nachmittags. Um 17.30 Uhr war Unterrichtsschluss.

 

Um bessere Unterrichtsbedingungen zu schaffen wurde am 01.09.1966 die Siedlungsschule am Grünen Weg gegründet. Hier wurden über 500 Schüler der ersten bis achten Klasse unterrichtet. Die Schulleiter waren Herr Günter Förster und später Herr Harry Lüdke. Doch bald platzte auch diese Schule aus den Nähten.

 

Sechs Jahre später zogen die Schüler und Lehrer der fünften bis zehnten Klassen erneut um; diesmal in den Robert-Schulz-Ring 58, in eine  neue Schule der Plattenbauweise. Alle waren über die besseren Lern- und Arbeitsbedingungen froh. Stolz war man vor allem auf die modern eingerichteten und gut ausgestatteten Fachräume. Der einzige Mangel blieb jedoch die fehlende Turnhalle. So fand der Sportunterricht weiterhin in den Räumen des heutigen Seniorenclubs und einem Raum am Grünen Weg statt.

 

Am 13.12.1973 (damals Pioniergeburtstag) bekam die Schule den Namen Artur Becker, benannt nach dem kommunistischen Widerstandskämpfer im spanischen Bürgerkrieg. Artur Becker lebte von 1905 bis 1938.

 

Die Schülerzahlen stiegen weiter. Die Artur-Becker-Schule wurde bald zur größten polytechnischen Oberschule des damaligen Bezirkes Neubrandenburg. Zeitweise wurden hier tausend Schüler von ca. 80 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. Die Artur-Becker-Schule konnte im Laufe der Jahre auf viele Traditionen verweisen. Dazu zählen vor allem gute sportliche Leistungen. Bei Russisch-, Mathematik- und naturwissenschaftlichen Olympiaden konnten die Schüler unserer Schule oft vordere Plätze belegen. Die Kinder zeigten unter der Leitung von Herrn Dieter Milster und Herrn Harald Spiecker vielseitige Interessen und Talente bei der Anfertigung zahlreicher Exponate für die damals jährlich stattfindende "Messe der Meister von Morgen". Einige dieser Entwicklungen wurden weiterdelegiert zur Zentralmesse nach Leipzig.

 

Endlich, nach vielen Jahren des Hoffens und Wartens, bekam unsere Schule im September 1982 eine Turnhalle. Mitte der achtziger Jahre übernahm Herr Heinz Handke die Leitung der Schule.

 

1991 wurde das gesamte Schulsystem auf dem Gebiet der ehemaligen DDR umgestaltet. Aus der Polytechnischen Oberschule "Artur Becker" wurde die Grundschule 4, die laut Beschluss der Schulkonferenz den Namen "Artur Becker" beibehielt. In diesem Zusammenhang fand eine völlige Umgestaltung des Lehrerkollegiums statt. Die meisten Oberstufenlehrer verließen die Schule, um an weiterführenden Schulen zu unterrichten. An unsere Schule kamen dafür viele Unterstufenlehrer aus anderen Schulen. Ebenso erging es den Schülern, da die Grundschule nur Schüler von der ersten bis zur sechsten Klasse unterrichtet hat.

 

Zur Schulleiterin wurde Frau Helga Dederky bestellt. Unter ihrer Leitung konzentrierte sich die Artur-Becker-Schule immer stärker auf ökologische Gesichtspunkte der Bildung und Erziehung. Gemeinsam mit Kindern, Eltern und Lehrern wurde ein Konzept zu deren Verwirklichung erstellt. Dabei ging es um eine kinderfreundliche und umweltgerechte Gestaltung des Schulgeländes, die Erziehung zum Umweltschutz und der Liebe zur Natur.

 

1993 begann die Neugestaltung des Schulgartens am Grünen Weg. Bei den praktischen Arbeiten wurden die Schüler und Lehrer auch von zahlreichen Eltern unterstützt. So entstanden unter anderem ein Kräutergarten, eine Bio-Arche, Benjes-Hecken und Sitzgruppen für den Unterricht im Freien.

 

Auch am Robert-Schulz-Ring 58 startete man Projekttage zur Neugestaltung der Außenanlagen. Schwerpunkt war dabei das Anlegen eines Ökoteiches und das Pflanzen vieler Hecken und Bäume sowie der Bau eines Klassenzimmers im Freien. Auch an der Planung und dem Bau der Sitzschlange und der Murmelburg waren die Schüler mit Eifer und Tatendrang dabei. Auf dem asphaltierten Mittelhof entstand ein kleiner Verkehrsgarten.

 

Da unsere Schule für die Stadt Prenzlau laut Schulentwicklungsplanung auch weiterhin eine wichtige Rolle gespielt hat und spielen wird, entschloss man sich, die Artur-Becker-Schule von Grund auf zu modernisieren. Die Arbeiten dazu begannen im Jahr 2000. Vom Fußboden bis zur Decke wurde alles saniert. Es wurden viele neue Unterrichtsmittel angeschafft und die Fachräume neu mit Möbeln und Unterrichtsmitteln ausgestattet.

 

Im Frühjahr 2001 wurde die neue Schulhofanlage übergeben. Es entstanden viele natürliche und künstliche Kleinräume, die den Schülern Anregungen geben, sich mit ihrer Umwelt auseinanderzusetzen und das ökologische Bewusstsein zu fördern. Auch der Sport- und Spielbereich bietet den Schülern Möglichkeiten zur vielfältigen Betätigung. So ist der neue Schulhof ein Lehr-, Lern-, Spiel- und Erholungsort für Schüler, Eltern und Lehrer geworden.

 

In der Zeit von 2004 bis 2006 war Frau Bärbel Röseler Schulleiterin unserer Schule. Unter ihrer Leitung konzentrierte sich die konzeptionelle Arbeit der Schule immer mehr auf den Schwerpunkt "Soziales Lernen". Daneben qualifizierte sich das Lehrerkollegium besonders im Bereich der Diagnostik und der Förderung von Kindern mit bestimmten Defiziten wie zum Beispiel der Lese-Rechtschreib-Schwäche und Verhaltensauffälligkeiten wie ADHS.

 

Die Artur-Becker-Schule hat sich auch zunehmend nach außen geöffnet und Kooperationsverträge mit verschiedenen öffentlichen Einrichtungen der Stadt geschlossen, die zur Bereicherung des Schullebens beigetragen haben.

 

Von 2006 bis zum Halbjahr des Schuljahres 2009 übernahm Herr Dieter Hänel die Leitung der Artur-Becker-Schule. Er setzte sich besonders intensiv für die Verstärkung des sozialen Lernens an der Schule ein. So wurde eine neue Hausordnung entwickelt, an der alle Schüler der Schule in Unterrichtsprojekten und Gesprächen mitarbeiteten. Auch die Eltern und Lehrer brachten ihre Vorstellungen ein. Weitere Schwerpunkte waren die Ausbildung von Schlichtungsschülern und die Erarbeitung und Umsetzung von Regeln des gemeinsamen Umgangs miteinander in allen Klassen der Schule.

 

Eine besonders wertvolle Stütze bei dieser Arbeit war uns Frau Tamara Gericke, Leiterin des Jugendrechtshauses in Prenzlau.

  

Seit dem 01.03.2009 ist Frau Marianne Quade Schulleiterin unserer Schule.